In der letzten Schulwoche vor den Herbstferien hatte die Klasse 8a des Marien-Gymnasiums Werl langersehnten Besuch aus Rumänien. Im Rahmen des EU-Programmes Erasmus+ beschäftigten sich die deutschen und rumänischen Schülerinnen und Schüler mit den Leitfragen des interreligiösen Projektes: Was verbindet uns? Was unterscheidet uns? Dabei tauschten sie sich zunächst über ihr Vorwissen zu Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen Judentum, Christentum und Islam aus. Auf der Basis der gewonnenen Erkenntnisse entwickelten sie einen Fragebogen, der sich an die Menschen in Werl richtete und deren Einstellungen und Ansichten gegenüber den drei abrahamitischen Religionen ermittelte. Auf einem museumspädagogischen Stadtrundgang und einem Besuch im Museum Am Rykenberg informierten sich die Schülerinnen und Schüler über die „Spuren jüdischen Lebens in Werl“.

Die Lerngruppe erhielt auch Einblick in die Arbeit der Jugendkirche Ense Werl. In unterschiedlichen Gemeinden vor Ort (z.B. in der Wallfahrtsbasilika und der Moschee in Werl) führten die Schülerinnen und Schüler dann mit Hilfe der selbst erstellten Fragebögen eine Umfrage durch und erfuhren so viele Details über die Einstellungen der Christen und Muslime in Werl. Indem die Schülerinnen und Schüler die Umfrage auch am Marien-Gymnasium durchführten, wurden auch die Haltungen von Jugendlichen berücksichtigt, die nicht (so stark) in einer Religion verwurzelt sind. Durch die Auswertung der Fragebögen wurden sowohl bestehende Kenntnisse und Einstellungen als auch Vorurteile sichtbar. Die Schülerinnen und Schüler erkannten, dass sie mehr über die drei Religionen erfahren müssen, um Vorurteile abzubauen.


Im März 2020 reisen die deutschen Schülerinnen und Schüler dann zu ihrer Partnerschule, dem Nikolaus Lenau Lyzeum in Temeswar, Rumänien, wo die Arbeit am Projekt fortgesetzt wird.

Um den rumänischen Schülerinnen und Schülern einen Einblick in ein deutsches Gymnasium und in die deutsche Kultur zu geben, hatten sie auch die Möglichkeit, sich das Schulgebäude und den Unterricht am Marien-Gymnasium anzusehen. Außerdem tauchten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit dem Schulleiter Michael Prünte und den begleitenden Lehrern und Lehrerinnen in das historische Werl ein. Auf den Spuren der Salzgewinnung besichtigten sie die Saline und das Siedehaus im Kurpark. Das Highlight für die meisten Schülerinnen und Schüler bildete der Ausflug nach Köln mit der Besichtigung des Kölner Doms und der Innenstadt.

Schulen, die daran interessiert sind, ein Erasmus+ -Projekt durchzuführen, steht Herr Christoph Niggemeier vom Kreis Soest als Ansprechpartner zur Verfügung.

Donjeta, Justus, Fabian, Marius und Alicia: Unser Besuch in Köln

Am 10. Oktober 2019 brach die Klasse 8a gemeinsam mit den rumänischen Austauschschülern mit dem Zug vom Werler Bahnhof nach Köln auf. Dort angekommen ging es sofort mit einer interessanten Stadtführung los und die Schüler*innen erhielten einen Einblick in die Geschichte Kölns und des Kölner Doms. So sahen sie u.a. das Rathaus und einen Teil einer römischen Straße.

Nach der Stadtbesichtigung wollte sich die Gruppe den Kölner Dom etwas genauer ansehen. Alle Teilnehmer waren tief beeindruckt von dem imposanten Kirchengebäude, den bunten Kirchenfenstern und dem goldenen Schrein, der die Gebeine der Heiligen Drei Könige aufbewahrt. Es blieb aber doch noch ein bisschen Zeit, gemeinsam mit den Gastschülern die Stadt auf eigene Faust zu erkunden.

Jolina, Emilie und Juni: Ohne Lehrer unterwegs ;-)

Unser Alltag mit den Rumänen war sehr aufregend. Zum Beispiel haben wir viele Ausflüge gemacht: Einmal waren wir Kegeln, ein anderes Mal an der Möhne.

Im Laufe der Woche haben wir ihnen unsere Hobbys gezeigt und sie in unsere tägliche Routine miteinbezogen. Man sollte aber nicht denken, dass wir alles im Klassenverband gemacht haben, denn an einem Abend haben alle Mädchen einen Filmabend organisiert, während die Jungs im Omnibus (Jugendkirche Ense Werl) und in der Stadt unterwegs waren. Letzten Endes kann man sagen, dass in dieser Woche viele neue Erfahrungen gesammelt und Freundschaften geschlossen wurden. Der nächste Austausch zum Wiedersehen wird schon geplant. J

Liv, Ailina, Kübra: Interreligiöses Projekt

Die Vorbereitungen für das Interreligiöse Erasmus+ Projekt: “Was verbindet uns? Was unterscheidet uns?” begannen für die Schüler*innen des MG schon bevor die Austauschschüler*innen aus Rumänien ankamen, denn die 8a hat sich zusammen mit Frau Helfer im Religionsunterricht mit den drei abrahamitischen Religionen (Judentum, Christentum und Islam) auseinandergesetzt. Nach dem Erstellen von Interviewbögen, in denen es um Vorwissen und Einstellungen zu den drei Religionen geht, führten die deutschen und rumänischen Schüler*innen vor der Basilika, in der Moschee und am Marien-Gymnasium in Werl Interviews. Darin erfuhren sie, was nach Ansicht der Befragten das Gemeinsame und das Besondere von Judentum, Christentum und Islam ist.

Als Ergebnis ist festzuhalten, dass die meisten Befragten viel über die eigene und andere Religionen wussten und sich auch sehr tolerant gegenüber anderen Religionen zeigten. Während der Projektarbeit ist die Frage aufgekommen, warum es denn wichtig sei, etwas über andere Religionen zu wissen. Unsere Antwort: Es ist vor allem wichtig, die anderen Gläubigen zu respektieren und das funktioniert nur, wenn man weiß, was typisch für seine eigene aber auch für die andere Religion ist. Denn durch diesen Vergleich merkt man, dass es auch viele Gemeinsamkeiten gibt, die die Religionen vereinen.

Alexander Bödeker, Carolin Helfer und Nadina Nyisztor

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