Am Marien-Gymnasium sind momentan elf Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine Teil der Schulgemeinschaft. Neben der Teilnahme am regulären Fachunterricht im Klassenrahmen, stehen auch Deutsch-Förderkurse auf dem Plan, um die Kompetenzen im Umgang mit der deutschen Sprache schrittweise zu erweitern. Da die Schüler mit unterschiedlich ausgeprägten Deutschkenntnissen ans MG gekommen sind, gibt es drei verschiedene Niveaustufen. Bei den Förderkursen unterstützt die Schüler die in der Ukraine geborene Maryana Protsiv mit großem Engagement. Neben Ukrainisch spricht sie auch fließend Russisch und ist mit ihrem sprachlichen und kulturellen Sachverstand zu einer wichtigen Ansprechpartnerin geworden.
Die Ausbrecherbande: (v.l.) Irina, Maryana Protsiv, Mykola, Nikita, Filaret, Samuil, Marharyta, Veronika, Polina, Uliana, Amira, Marco Hagedorn, Yelyzaveta
Neben dem Klassen- und Förderunterricht, trifft sich die Gruppe zudem einmal in der Woche mit MG-Lehrer Marco Hagedorn, der im Team mit Maryana Protsiv für die individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler verantwortlich ist.
In diesen Stunden wird alles Mögliche besprochen und geplant. So erzählten die ukrainischen Kinder und Jugendlichen von ihrer Begeisterung für Escape-Room-Spiele und fragten sich, ob es ihnen auch gelingen könnte, ein Escape-Room-Spiel in deutscher Sprache zu lösen.
Für alle, die nicht wissen, was ein Escape-Room-Spiel ist, soll dies nun kurz erklärt werden: In einem oder mehreren Räumen befinden sich verschiedene Rätsel und Hinweise. Wenn man die Hinweise nutzt, um die Rätsel zu lösen, kann man den Raum verlassen. Natürlich gibt es auch Abwandlungen dieses Spielprinzips. Allen Escape-Room-Spielen ist aber gemein, dass sie ein Zeitlimit haben. Zudem gibt es mitunter Hinweise vom Personal, wenn man gar nicht weiter weiß.
Gesagt, getan: Die Gruppe machte sich nach Dortmund auf und wagte das Experiment. Zwei verschiedene Gruppen traten dabei gegeneinander an. Die Gruppen waren so zusammengesetzt, dass sowohl Schüler mit großen als auch mit noch geringen Deutschkenntnissen gemischt waren und sich so gegenseitig helfen konnten. „Es war großartig zu sehen, wie emsig die deutschen Begriffe erklärt und Rätsel gelöst wurden und das trotz der unterschiedlichen Deutschkenntnisse“, freuten sich Maryana Protsiv und Marco Hagedorn.
Eine Gruppe konnte das Escape-Room-Spiel lösen, die andere leider nicht. Aber so ist das nun einmal bei einem Spiel.
Beim Ausflug nach Dortmund wurden die Deutschkenntnisse auch noch auf andere Weise gefordert. So mussten die Schülerinnen und Schüler ebenfalls in einem kleinen Wettkampf eine Straßenumfrage durchführen und die Dortmunder nach ihrem Lieblingsfußballverein, der Lieblingsbiersorte, dem Lieblingslied und dem Lieblingsort in der Ruhrmetropole interviewen. Mit Hilfe eines Stadtplans mussten Fotos an bestimmten Orten gemacht werden, auch von Passanten, die man freundlich darum bat.
Nach einer kleinen Stärkung mit Hamburgern, war auch der kleine Misserfolg der Verlierergruppe im Escape-Room schnell vergessen und man konnte gut gelaunt und mit vielen neuen Erfahrungen die Heimfahrt nach Werl antreten.
Unsere nächste gemeinsame Aktion wird das gemeinsame Kochen eines ukrainischen Kartoffelsalats sein. Dabei wird sich aber ganz sicher nicht bewahrheiten, dass viele Köche den Brei bzw. den Kartoffelsalat verderben.
